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  • Was sind Anleihen?

    Anleihen, welche oftmals als festverzinsliche Wertpapiere bezeichnet werden, zählen zu den Gläubigerwertpapieren. Im Gegensatz zu den Anteilspapieren sind die Investoren, welche in Anleihen investieren, nicht Anteilseigner am Unternehmen. Beim Erwerb einer Anleihe stellt der Investor dem Schuldner (Emittenten) auf eine bestimmte Zeit Kapital zur Verfügung. Der Investor erwirbt im Gegenzug das Recht auf Zinszahlungen sowie Rückzahlung des Kapitals.

    Anleihen, oftmals als Schuldverschreibungen oder Renten bezeichnet, können von verschiedenen Stellen (Emittenten) ausgegeben werden. In der Regel kann man meist zwischen Staats- und Unternehmensanleihen unterscheiden. Anleihen werden normalerweise über die Börse gehandelt, je nach Marktsegment können gewisse Anleihen auch OTC gehandelt werden.

    Eine Anleihe weist in der Regel folgende Merkmale auf:

     

    Emissionskurs

    Der Emissionskurs stellt jenen Kurs dar, mit welchem die Anleihe ausgegeben wird. Anhand des Emissionskurses wird somit die Anleihe bepreist. Dieser ergibt sich aus Angebot und Nachfrage und darf nicht mit dem Nonimalbetrag verwechselt werden.

     

    Nominalbetrag

    Der Nominalbetrag stellt jenen Wert dar, auf die sich die Anleihenbedingungen –rechte beziehen. Er stellt somit die Bemessungsgrundlage für die Zinsberechnung dar.

     

    Tilgungskurs

    Der Tilgungskurs ist jener Betrag, zu dem die Anleihe bei Fälligkeit zurück bezahlt wird. In der Regel entspricht der Tilgungskurs dem Nominalbetrag.

     

    Verzinsung

    Die Verzinsung / Nominalverzinsung richtet sich nach den Bedingungen des Emittenten. Sie kann fortlaufend (Kuponanleihen) oder am Ende der Laufzeit (Nullkuponanleihen) erfolgen. Die Zinshöhe ist in der Regel zuvor festgelegt und wird auf Basis des Nominalbetrages berechnet. Je nach Anleihentyp kann es zu Besonderheiten bei der Verzinsung kommen. Anleihen können in fixe und variable Verzinsungstypen unterteilt werden. Bei einer fixen Verzinsung bleibt der Zinssatz über die gesamte Laufzeit konstant. Hingegen kann sich der Zinssatz bei einer variablen Anleihe verändern. Meist ist die Änderung von einem Marktzinssatz abhängig. Dieser stellt somit die Basis für die Verzinsung dar. Vor allem Unternehmensanleihen wenden diese Art der Verzinsung bei ihren begebenen Anleihen gerne an.

     

    Laufzeit

    Durch die Zeichnung von Anleihen wird dem Emittenten Fremdkapital zur Verfügung gestellt. Natürlich ist die Verfügungsstellung von Fremdkapital immer zeitlich begrenzt. Diese Begrenzung erfolgt über die Laufzeit. Am Ende der Laufzeit findet somit die Tilgung der Anleihe statt. Bei der Tilgung kann es auch Besonderheiten geben. Eine erwähnenswerte Anleihenform, welche jedoch eher einen Nischenmarkt darstellt sind die Perpetual Bonds. Diese Anleihen werden gar nicht getilgt. Der Gläubiger erhält nur fortlaufende Zinszahlungen. Im Gegensatz dazu sind die meisten Anleihen endfällig. Dies bedeutet, dass sie einmalig am Ende der Laufzeit getilgt werden. Es gibt jedoch auch noch Serienanleihen, bei welchen bereits während der Laufzeit Tilgungszahlungen stattfinden können. Zusätzlich ist bei den Anleihen noch auf besondere Kündigungsrechte zu achten.

     

    Wie jede Geldanlageform sind auch Anleihen nicht risikolos. Auf folgende Risiken ist besonders zu achten:

     

    Bonitätsrisiko

    Hinter jeder Anleihe steht ein Emittent. Wird dieser Emittent zahlungsunfähig kann es sein, dass die Anleihe nicht mehr getilgt (auch keine Zinszahlungen mehr geleistet werden) wird bzw. man somit seinen Einsatz verliert.

     

    Kursrisiko

    Unter dem Kursrisiko versteht man die nachteilige Entwicklung des Marktpreises. Dieses Risiko betrifft einen jedoch nur, wenn man frühzeitig die Anleihe verkauft / verkaufen muss. Das Kursrisiko kann die Folge des Bonitäts- oder Zinsänderungsrisikos sein.

     

    Zinsänderungsrisiko

    Die Marktpreise von Anleihen werden fortlaufend bewertet. Entwickelt sich die Verzinsung in die falsche Richtung, kann dies negative Folgen für den Markpreis haben. Ein Beispiel wäre, wenn man eine zweijährige Anleihe besitzt mit einer Restlaufzeit von einem Jahr und einem Kupon von 5 Prozent, wohingegen der Marktzins, dieser entspricht der Rendite, welche man alternativ erzielen könnte 10 Prozent beträgt. Da man am Markt mehr als 5 Prozent erhält, wird der Kurs der Anleihe unter dem Tilgungskurs sein. Bei einer Annahme von 100 – müsste er somit 100+5 -10 = 95 betragen (ohne andere Effekte … Zinseszinseffekt uvm. ….).